JUMS trifft … Benjamin Sassonko

JUMS veröffentlicht nicht nur – wir recherchieren auch.

Regelmäßig treffen wir unsere JUMS-Autoren, aber auch Professoren und Wissenschaftler, unterhalten uns über deren Abschlussarbeiten und bitten diese um wichtige Tipps zum Schreiben von Abschlussarbeiten.

Heute haben wir uns mit Benjamin Sassonko von der Universität Augsburg getroffen, dessen Bachelorarbeit „The Reciprocal Connection Between Identity and Consumption: A Literature Review“ in der 15. Ausgabe von JUMS veröffentlicht wurde.

Steckbrief: Benjamin Sassonko

Titel der Arbeit:

The Reciprocal Connection Between Identity and Consumption: A Literature Review 

Art der Arbeit, Hochschule:

Bachelorarbeit, Universität Augsburg 

Aktuelle Tätigkeiten: 

Masterstudent Global Business Management und Werkstudent Produktmanagement und Analytics bei AurumCars GmbH

JUMS- Ausgabe:

Junior Management Science 5(2), 2020, S. 246-261

Artikel-Seite:

https://jums.academy/b-sassonko/ 

Interview

JUMS: Lieber Benjamin, Du beschäftigst dich in deiner Arbeit mit einer Literaturübersicht zur wechselseitigen Beziehung zwischen Identität und Konsum. Kannst Du kurz umreißen, was mit Identität und Konsum gemeint ist? Zu welchen Ergebnissen kommst Du?
 Benjamin Sassonko: Der Begriff Identität wird im normalen Sprachgebrauch meist als Bezeichnung für den gesamten Charakter und die innere Einstellung einer Person verwendet. Die wissenschaftliche Definition ist jedoch viel granularer. Identitäten werden als Kategorien gesehen, denen man sich zugeordnet fühlt, wie beispielsweise Fußballfan oder Schlagzeuger. Jeder Mensch fühlt sich vielen solchen Gruppen verbunden und die Gesamtheit dieser Identitäten bildet schlussendlich das sogenannte „Selbst“.

Konsum beinhaltet einerseits den Kauf neuer Objekte, doch auch deren Verwendung im Laufe der Zeit ist relevant. Beispielsweise ist die Entsorgung eines ungeliebten Gegenstandes ebenfalls ein Konsumverhalten, welches in diesem Fall die identitäre Distanzierung von diesem Gegenstand symbolisiert.

Die Auswirkung unserer Identität auf das Konsumverhalten wird seit Jahrzehnten erforscht und ist empirisch belegt. Ein wichtiger Aspekt meiner Abschlussarbeit war hervorzuheben, dass im Umkehrschluss auch unser Konsumverhalten die Identität beeinflusst.

 

JUMS: Welche Implikationen hast Du aus der Sichtung der Literatur gefunden? Bist Du während deiner Recherche auf eine Frage gestoßen, mit der Du dich später selber weiter befassen möchtest?

Benjamin Sassonko: Es gibt zwar viele Publikationen, welche diesen wechselseitigen Zusammenhang implizit beschreiben, jedoch wird bis auf wenige Ausnahmen nicht von Reziprozität gesprochen. Diese Verbindung sollte meiner Meinung nach stärker hervorgehoben werden.Im Rahmen meines Masterstudiums habe ich mich jedoch thematisch vom Gebiet der Konsumentenpsychologie entfernt.

 

JUMS: Wie bist Du auf dein Thema gekommen?

 Benjamin Sassonko: Das Thema wurde mir von meiner Bachelorarbeitsbetreuerin vorgeschlagen, da sie in dem Gebiet der Konsumentenidentität und der Verbindung zwischen Kultur und Konsum forscht. Ich fand es besonders spannend, dass das Thema so breit gefächert und allgegenwärtig ist. Auch wenn wir uns selten bewusst damit auseinandersetzen, so beeinflusst die Verbindung zwischen Identität und Konsum maßgeblich unser Verhalten.

 

JUMS: Wieso hast Du dich dazu entschieden, deine Abschlussarbeit bei JUMS einzureichen?

 Benjamin Sassonko: Als ich den Aufruf online gesehen habe, dass man seine Arbeit bei JUMS einreichen kann war das die perfekte Gelegenheit, um meine Erkenntnisse einem breiteren Publikum zu präsentieren.

 

JUMS: Du studierst nun im Master in Augsburg. Wie geht es jetzt für dich weiter und beeinflusst die Corona-Situation deine Zukunftspläne?
Benjamin Sassonko: Aufgrund der Pandemie musste ich leider frühzeitig aus meinem Auslandssemester zurückkehren. Ich konnte jedoch die Kurse der Gastuniversität online fertigstellen, weshalb die Planung des restlichen Jahres nicht beeinträchtigt wurde. Momentan überlege ich, ob ich direkt in der Wirtschaft einsteigen will oder vielleicht doch promoviere.

 

JUMS: Zum Abschluss des Gesprächs gibt es bei uns immer einen kleinen Ergänzungssatz, den wir dich bitten würden, zu vervollständigen: “Eine Abschlussarbeit zu schreiben, bedeutete für mich…”

 Benjamin Sassonko: Ein großes eigenes Projekt auf die Beine zu stellen auf das man stolz sein kann.

 

JUMS: Vielen Dank, lieber Benjamin, für die interessanten Einblicke in deine Arbeit und welche Tipps du unseren Leserinnen und Lesern geben kannst. Wir wünschen dir für deine weitere Zukunft viel Erfolg!