JUMS trifft …Tobias Wulfert

JUMS veröffentlicht nicht nur – wir recherchieren auch.

Regelmäßig treffen wir unsere JUMS-Autoren, aber auch Professoren und Wissenschaftler, unterhalten uns über deren Abschlussarbeiten und bitten diese um wichtige Tipps zum Schreiben von Abschlussarbeiten.

Heute haben wir uns mit Tobias Wulfert von der Westfälischen Wilhelms Universität Münster getroffen, dessen Masterarbeit „Mobile App Service Quality Dimensions and Requirements for Mobile Shopping Companion Apps“ in der 12. Ausgabe von JUMS veröffentlicht wurde.

Steckbrief: Tobias Wulfert

Titel der Arbeit:

Mobile App Service Quality Dimensions and Requirements for Mobile Shopping Companion Apps

Art der Arbeit, Hochschule:

Masterarbeit, Westfälische Wilhelms Universität Münster

Aktuelle Tätigkeiten:

Wissenschaftlicher Mitarbeiter/Doktorand am Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik und integrierte Informationssysteme der Universität Duisburg-Essen

JUMS- Ausgabe:

Junior Management Science, Volume 4, Issue 3, 339-391

Artikel-Seite:

https://jums.academy/t-wulfert/

 

Interview

JUMS: Lieber Tobias, Du beschäftigst dich in deiner Masterarbeit mit mobile Shopping Companion-Apps und untersuchst Dimensionen sowie Anforderungen der Servicequalität an diese. Wie bist Du auf dieses Thema gekommen?
Tobias Wulfert: Für die Themenfindung und weitere Unterstützung beim Anfertigen der Masterarbeit muss ich mich zunächst noch einmal bei meinem Betreuer von der Westfälische Wilhelms Universität Münster bedanken. Er hat mich auf einen Forschungsbeitrag aufmerksam gemacht, in dem die Servicequalität von Navigations-Apps auf Smartphones untersucht wird. Da ich während des Studiums auch ein Modul mit dem Themenschwerpunkt Retail besucht habe, war dann recht schnell die Idee geboren, die Servicequalität von Shopping-Apps im Bereich des stationären Handels zu untersuchen. So kamen wir letztendlich auch auf die Mobile Shopping Companion-Apps als Abgrenzung zu jenen Apps, die nur das Online-Shopping ermöglichen und keine Services für den stationären Handel bieten.

 

 

JUMS: Kannst Du uns kurz erklären, was Mobile Shopping Companion-Apps überhaupt sind?
Tobias Wulfert: Mobile Shopping Companion-Apps vereinen die Funktionalität eines mobilen Shopping-Begleiters mit der Zugriffsmöglichkeit auf weitere Online-Services des jeweiligen Händlers. Sie erweitern den Service eines Händlers um einen weiteren elektronischen und vor allem mobil ausgeprägten Kanal. Durch ihre Funktionsvielfalt bieten Mobile Shopping Companion-Apps zusätzliche Services inner- und außerhalb eines stationären Handelsgeschäfts.

 

 

JUMS: Einzelhändler stellen somit ihren Kunden spezielle mobile Shopping-Begleit-Apps zur Verfügung. Wie sehen diese aus und welche Anforderungen gibt es an diese Apps?
Tobias Wulfert: Aufgrund der Integration von Services für den stationären Handel und weitergehenden, mobilen Services können Mobile Shopping Companion-Apps sehr facettenreich ausgeprägt sein. In meiner Masterarbeit habe ich mich auf die mobilen Apps von Walmart, Tesco und Marks & Spencer fokussiert. Diese bieten Funktionen wie u.a. Online-Shopping, Store Finder inkl. Inventarübersicht, Bestellübersicht, Benachrichtigungen über die neuesten Angebote, Barcode-Scanner. Neben den allgemeinen Anforderungen an mobile Apps wie eine hohe Sicherheit und Datenschutz, ein ästhetisches Design oder eine sehr gute Performance sollten Mobile Shopping Companion-Apps auch einen Omnichannel-Kundenservice, Echtzeitinformationen, eine akkurate Produktsuche sowie einen angemessene Produktfilter für eine hohe, wahrgenommene Servicequalität auf der Kundenseite bieten.
Wer sich weitergehend für die Mobile Shopping Companion-Apps interessiert und den Funktionsumfang entdecken möchte, dem kann ich nur empfehlen eine der genannten Mobile Shopping Companion-Apps aus den jeweiligen App Stores herunterzuladen. Auch deutsche Händler setzen zunehmend auf mobile Apps als zusätzlichen Kanal und versuchen damit auch das stationäre Kundenerlebnis anzureichern.

 

 

JUMS: Du bist nun nach deinem Masterstudium wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand am Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik und integrierte Informationssysteme der Universität Duisburg-Essen. War die Masterarbeit für dich eine gute Vorbereitung auf die Promotion?
Tobias Wulfert: Die Zeit der Bearbeitung der Masterarbeit hat für mich erst den Ausschlag geben, mich mit der Möglichkeit einer Promotion zu beschäftigen. So habe ich weiterhin die Möglichkeit, mich mit interessanten Themenstellungen auseinanderzusetzen, mich diesen auch aus einer wissenschaftlichen Perspektive zu nähern und diese Themen mit Kolleginnen und Kollegen zu diskutieren. Die Masterarbeit hat meinen Blick für ein wissenschaftlich fundiertes Vorgehen noch weiter geschärft und mein Interesse an der Konfrontation mit neuen, unerforschten Themen geweckt. Auch, wenn das Forschungsvorhaben bei der Promotion nochmal deutlich komplexer ist und eine noch weitere Selbstorganisation erfordert, würde ich sagen, dass die Masterarbeit eine gute Vorbereitung war.

 

 

JUMS: Mit welcher Problemstellung beschäftigst Du dich innerhalb deiner Promotion?
Tobias Wulfert: In meiner Promotion beschäftige ich mit den Besonderheiten plattformbasierter Geschäftsmodelle im Handel und deren Einfluss auf die Prozesse im stationären Handel.

 

 

JUMS: Mit deiner Bachelor- und Masterarbeit und deinem jetzigen Promotionsvorhaben hast Du sehr viele Erfahrungen in der Erstellung wissenschaftlicher Arbeiten sammeln können. Welche Ratschläge kannst Du den JUMS-Lesern mit auf den Weg geben?
Tobias Wulfert: Zumindest für mich ist eine fundierte Kenntnis der Literatur im jeweiligen, zu bearbeitenden Fachgebiet immer der Startpunkt einer wissenschaftlichen Arbeit. Weiterhin kann ich nur empfehlen in die Diskussion, auch mit Fachfremden, über die eigene Arbeit zu gehen. Häufig kommen so weitere, interessante Gedankengänge an die Oberfläche. Letztendlich muss aber jeder einen individuellen und für sich gangbaren Weg für das wissenschaftliche Arbeiten finden.

 

 

JUMS: Zum Abschluss des Gesprächs gibt es bei uns immer einen kleinen Ergänzungssatz, den wir dich bitten würden, zu vervollständigen: “Eine Abschlussarbeit zu schreiben, bedeutete für mich…”
Tobias Wulfert: „…eine Chance sich über einen längeren Zeitraum mit einem (hoffentlich) spannenden Thema auseinandersetzen zu dürfen.“

 

 

JUMS: Vielen Dank, lieber Tobias, für die interessanten Einblicke in deine Arbeit und welche Tipps du unseren Leserinnen und Lesern geben kannst. Wir wünschen dir für deine weitere Zukunft viel Erfolg!