Junior Management Science, Volume 1, Issue 2, December 2016, 84-117

Entwicklung eines modifizierten Binomialmodells zur Bewertung von Mitarbeiteraktienoptionen – Bewertungsmodell zur Berücksichtigung der Besonderheiten von Mitarbeiteraktienoptionen und Vergleich mit Angaben der DAX und MDAX-Unternehmen

Benedikt von Bary, Technische Universität München (Masterarbeit)

Abstract
Die Mitarbeiteraktienoptionen, die Unternehmen ihrem Vorstand gewähren, unterscheiden sich von herkömmlichen Optionen durch bestimmte Einschränkungen und Ausübungsbedingungen. Diese Besonderheiten müssen bei der Ermittlung der erreichten Vergütung berücksichtigt werden. Im Zuge dieser Arbeit wird deshalb ein Verfahren entwickelt, dass es ermöglicht, auf die Herausforderungen bei der Bewertung von Mitarbeiteraktienoptionen einzugehen. Durch die Modifikation eines herkömmlichen Binomialmodells werden verschiedene Ausübungshürden, die Dauer der Vesting Period und Handelsbeschränkungen, denen die Optionen unterliegen, berücksichtigt. Zusätzlich werden auch die frühzeitige Ausübung durch den Vorstand, ein möglicher Verfall der Optionen sowie die rechtlichen Vorschriften des IFRS 2 bei der Bewertung beachtet. Bei der Konzeption des Modells wurde großer Wert auf die Möglichkeit einer einfachen Implementierung gelegt. Dies unterscheidet das entwickelte Verfahren von den meisten vorhandenen wissenschaftlichen Veröffentlichungen und ermöglicht einen Vergleich der aktienoptionsbasierten Vergütung über verschiedene Unternehmen und Jahre hinweg. Das vorgestellte modifizierte Binomialmodell erreicht eine Korrelation von über 82 % mit den Angaben aus den Geschäftsberichten der DAX- und MDAXUnternehmen aus den Jahren von 2006 bis 2012. Durch die Berücksichtigung der unterschiedlichen Besonderheiten reduziert sich der Wert der betrachteten Mitarbeiteraktienoptionen um durchschnittlich 35 % im Vergleich zu einer Bewertung anhand des Black-Scholes-Modells ohne zusätzliche Anpassungen.

Keywords: Vorstandsvergütung, Mitarbeiteraktienoptionen, aktienbasierte Incentives, Binomialmodell, Corporate Governance