Junior Management Science, Volume 3, Issue 3, September 2018

What makes a responsible leader? – An empirical analysis of how personality characteristics affect leadership behaviour

Mischa Haberthür, Universität Zürich (Masterarbeit)
Junior Management Science 3(3), 2018, 1-37

This master’s thesis contributes to the ongoing discussion on responsible leadership and its antecedents by empirically analysing the relationship between various traits and responsible leadership effectiveness. In a quantitative experimental research study, the participants (62 men and 32 women) first filled out an online survey assessing their gender, age, and major field of study as well as their score in the personality dimensions honesty-humility, openness to experience, empathic concern, perspective taking, and holism. Afterwards, their second-to-fourth digit ratio was measured, and men had the option of providing a saliva sample which was used to determine their testosterone level. Finally, the participants’ performance in the leadership roles professional, facilitator, citizen, idea-provider, and total was assessed with a think-aloud protocol. By performing a multiple linear regression analysis, I found that empathic concern positively influences the roles facilitator and total, holism the role citizen, and perspective taking the role idea-provider. I also found that men and psychology students are less likely to perform well in the role idea-provider and that openness to experience negatively affects facilitator.

Keywords: Responsible leadership, Ethical leadership, Corporate social responsibility,
Stakeholder approach, Personality characteristics

Zur experimentellen Analyse des Zusammenhangs von Feedback, Selbstwirksamkeit und Kreativität

Lea Katharina Haffke, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Bachelorarbeit)
Junior Management Science 3(3), 2018, 38-54

Kreativität – eine Eigenschaft, die im modernen Arbeitsumfeld als unabdingbar gilt. Trotz der hohen Nachfrage nach kreativen MitarbeiterInnen gibt es jedoch weiterhin keine universale Methode, wie Kreativität im Arbeitskontext wirksam gefördert werden kann. Feedback, als weit verbreitetes Führungsinstrument, ist ein kontextabhängiger Faktor, der Kreativität fördern oder hemmen kann. Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die Bedingungen unter denen Feedback einen Effekt auf die Kreativität von Personen haben kann, zu untersuchen. Des Weiteren wird betrachtet, welche Bedeutung das psychologische Konzept der Selbstwirksamkeitserwartung in diesem Wirkungszusammenhang hat. Es werden die theoretischen Zusammenhänge zwischen Feedback, Selbstwirksamkeit und Kreativität literaturbasiert aufgearbeitet, um diese anhand der Empirie aus ausgewählten experimentellen Studien zu überprüfen. Abschließend werden zwei eigenständig konzipierte experimentelle Designs vorgestellt, die bestehende Forschungslücken schließen. Die Ergebnisse zeigen, dass Feedback Informationen über die Anforderungen von kreativen Aufgaben vermittelt und daher einen positiven Effekt auf die Kreativität hat. Darüber hinaussteigert Feedback die intrinsische Aufgabenmotivation, welche als wichtiger Vorläufer von Kreativität angesehen wird. Diese kreativitätsfördernden Effekte sind jedoch nur unter der Bedingung möglich, dass Feedback informativ und aufgabenbezogen formuliert wird.

Keywords: Kreativität, Feedback, Selbstwirksamkeit

Besteuerung unternehmensverbundener Stiftungen

Iris Krampe, Westfälische Hochschule Gelsenkirchen (Bachelorarbeit)
Junior Management Science 3(3), 2018, 55-73

4,3 Mrd. Euro jährliche Stiftungsausgaben für Satzungszwecke. Das entspricht der Höhe des Risikokapitals, das 2017 in Start-Ups in Deutschland investiert wurde.“, tituliert der Bundesverband deutscher Stiftungen. Das zeigt die eindrucksvolle Dimension der Stiftungslandschaft in Deutschland. Die Motivation zur Gründung einer Stiftung kann vielfältige Facetten haben. Meist ist nicht eine einzelne Zielsetzung ausschlaggebend eine Stiftung ins Leben zu rufen. Unternehmensverbundene Stiftungen zeichnen sich dadurch aus, dass ein (enger) Bezug zu einem Unternehmen besteht. So haben einige Unternehmer durch eine Stiftung die Möglichkeit geschaffen, ihr Lebenswerk auf Dauer zu erhalten. Zu den wohl bekanntesten unternehmensverbundenen Stiftungen zählen beispielsweise die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, die Fritz Thyssen Stiftung oder die Robert Bosch Stiftung. Bei Gründung einer rechtsfähigen Stiftung ergeben sich für den Stifter Gestaltungsspielräume beim Stiftungszweck, Stiftungsvermögen und bei der Stiftungsorganisation. Das Hauptaugenmerk dieser Arbeit liegt in der Analyse der Besteuerung der Stiftungen. Es wird dargelegt, inwiefern die Stiftung bei Errichtung, während des Bestehens und bei Auflösung besteuert wird. Zudem liegt der Fokus dieser Arbeit auf den möglichen Steuerbegünstigungen und den notwendigen Voraussetzungen hierfür, da 95 % aller Stiftungen gemeinnützige Zwecke verfolgen. Zuletzt kommt als besondere Gestaltungsform für Unternehmer die Kombination einer privatnützigen Familienstiftung mit einer gemeinnützigen Stiftung zur sogenannten Doppelstiftung in Betracht.

Keywords: Unternehmensstiftung, Unternehmensnachfolge, Gemeinnützigkeit,
Steuerbegünstigungen

The Effects of Battery Storage on Risk and Cost of Capital of Wind Park Investments

Lukas Erhard, Technische Universität München (Masterarbeit)
Junior Management Science 3(3), 2018, 74-105

To reach the defined reduction goals for green house gas emissions, an increasing share of renewables and especially wind power is necessary. However, these generation technologies are intermittent and progressively exposed to market risks as a consequence of declining financial support in the future. To reduce revenue volatility, in this thesis, a wind farm is combined with a battery storage. The study emphasizes the battery’s effect on the investment risk and the accompanying cost of capital. In order to assess this effect, I develop a deterministic optimization model based on historic wind farm and market price data in order to maximize cash flows. Monte Carlo scenarios are generated to evaluate the impact on risk by using the Value-at-Risk as risk criterion. I find that batteries can indeed reduce revenue risk in a case without subsidies. Furthermore, the link to cost of capital is made. The latter, as well as the battery prices, need to be reduced by a certain amount to make the application of a battery economically reasonable.

Keywords: Renewable energy, Energy markets, Battery storage, Wind investment,
Energy investment risk

Konzeptualisierung und Operationalisierung von Patientenzufriedenheit mit Hausärztinnen und Hausärzten

Bernhard Guetz, Alpen-Adria-Universität Klagenfurt (Masterarbeit)
Junior Management Science 3(3), 2018, 106-145

In der vorliegenden Arbeit werden verschiedene einflussnehmende Faktoren der Patientenzufriedenheit definiert und unterschiedliche Methoden der Patientenzufriedenheitserhebung dargelegt, wobei der Themenbereich durch umfassende Literaturund Quellenanalyse übersichtlich aufbereitet wird. Die Darstellung von Patientenzufriedenheit als eigenständiges Zufriedenheitskonstrukt, neben individueller Zufriedenheit und Kundenzufriedenheit, begründet sich dadurch, dass das Verhältnis zwischen Ärztinnen / Ärzten und Patientinnen / Patienten nicht mit einem reinen Konsumerlebnis und nur am Rande mit einem Dienstleistungsprozedere vergleichbar ist. Im Bereich der Faktorbestimmung der Patientenzufriedenheit sind häufig Modelle mit drei Überkategorien zu finden, wobei in der Regel nur eine dieser Kategorien durch die Hausärztin / den Hausarzt beeinflussbare Faktoren oder Faktorenbündel enthält. Die Definition der beeinflussbaren Patientenzufriedenheitskategorien kann je nach gewähltem Forschungsschwerpunkt sehr unterschiedlich ausfallen. Häufig genannte und untersuchte Zufriedenheitsdimensionen in dieser Hinsicht sind die empfundenen Methoden- und Fachkenntnisse der behandelnden Ärztin / des behandelnden Arztes, die Freundlichkeit des Praxispersonals, die verbale Kommunikation und andere zwischenmenschliche Aspekte. Im Bereich der Patientenzufriedenheitsmessung kann grundsätzlich zwischen Methoden der Befragung, Methoden der Beobachtung, experimentellen Forschungsdesigns und dem Einsatz von Onlineressourcen zur Erhebung der Patientenzufriedenheit unterschieden werden. Obwohl nicht jede Erhebungsmethode in jedem Kontext eingesetzt werden kann bzw. sollte, wird durch den Einsatz bestimmter Methoden die Untersuchung expliziter Forschungsschwerpunkte begünstigt. Die gesammelten Ergebnisse zeigen, dass eine Vielzahl unterschiedlicher Erhebungsmethoden im Bereich der Patientenzufriedenheitsmessung mit Hausärztinnen und -ärzten vorteilhaft eingesetzt werden kann, wobei die einflussnehmenden Faktoren, wenn auch unterschiedlich stark ausgeprägt, häufig fachliche und zwischenmenschliche Merkmale beinhalten.

Keywords: Patientenzufriedenheit, Kundenzufriedenheit, Zufriedenheitsmessung,
Arzt-Patienten-Beziehung

State-of-the-Art dynamischer Methoden zur multikriteriellen Entscheidungsunterstützung

Sebastian Schär, Georg-August-Universität Göttingen (Bachelorarbeit)
Junior Management Science 3(3), 2018, 146-165

Die Methoden der multikriteriellen Entscheidungsunterstützung (MCDA) bieten die Möglichkeit eine Vielzahl an Kriterien unterschiedlicher Natur im Zuge der Entscheidungsfindung simultan einzubeziehen. Bestimmte Entscheidungen, insbesondere im strategischen Bereich, zeichnen sich zudem durch eine hohe Komplexität aus, da die zugrundeliegenden Annahmen sowie die Auswirkungen der Entscheidung mit Unsicherheiten behaftet sind.
Das Ziel dieser Arbeit war es, durch ein strukturiertes Literaturreview herauszustellen, welche Ansätze zur Erfassung einer solchen dynamischen Entscheidungskomponente es bislang gibt.
Zur Identifikation relevanter Literatur wurden themenrelevante, wissenschaftliche Verlage wie ELSEVIER, sowie die EBSCO Datenbank genutzt. Auch Dissertationen, Konferenzberichte sowie vorherige Reviewartikel wurden inkludiert. Insgesamt wurden 60 Zeitschriftenartikel aus 31 verschiedenen Zeitschriften, 6 Konferenz-Paper, 11 Buchquellen und eine Dissertation gefunden. Die Literatur wurde anschließend nach dem zugrundeliegenden Verständnis der dynamischen Komponente, sowie deren methodischer Erfassung klassifiziert. Hierbei offenbarten sich drei Gruppen von Ansätzen Dynamik in die MCDA zu integrieren: (1) Szenario-basierte Ansätze, (2) Eine Kombination von MCDA mit Lebenszyklusmodellen (LCA), sowie (3) die direkte Einbeziehung von Dynamik in der Problemformulierung über mehrere Datensätze (DMCDA).
Ein kritischer Vergleich dieser zeigt eine fortgeschrittene Entwicklung mit vielen Anwendungsbeispielen im Forschungsstrang der Szenario-basierten Ansätze. Eine Kombination von MCDA mit LCA kommt vor allem in Nachhaltigkeitsfragen und bei der Beurteilung von Energietechnologien zum Einsatz. Das Gebiet der DMCDA-Ansätze erweist sich als vergleichsweise jüngerer Forschungsstrang mit Ansatzpunkten für zukünftige Forschungsvorhaben.

Keywords: Multikriterielle Entscheidungsunterstützung, DMCDA, uncertainty,
dynamic decision making, MADM