Junior Management Science, Volume 7, Issue 4, September 2022

Exploring How Macroeconomic Factors Affect REITs and Evaluating Its Downside Risk – Empirical Evidence From China and the US

Xiaoyu Hu, Technische Universität München (Masterarbeit)
Junior Management Science 7(4), 2022, 874-898

This inductive study explores the process, through which legitimacy is established for financial resource acquisition, by analyzing the accounts of 15 entrepreneurs on their storytelling and fundraising strategies. The findings show that consistent personal storytelling, venture story adaptation, and strategic behavior increase a venture’s chances of receiving financial investments. Taking an entrepreneur-centric perspective in analyzing the practical implementation of cultural entrepreneurship theory, the findings have strong theoretical implications. They suggest extending the model of cultural entrepreneurship to include entrepreneurs’ behavior throughout the resource acquisition process. They further contradict the theory that a venture’s legitimacy only depends on its existing resources, suggesting that it is also based on the venture’s founder’s storytelling skills and behavior. As for practical implications, the findings show that investment decisions are not purely fact-based but influenced by investors’ emotional involvement and the hype around the venture among investors, which are both a consequence of skillful storytelling and strategic behavior. The study illustrates several effective storytelling and fundraising strategies, providing practical examples for each.

Keywords: Equity REITs; Macroeconomic risks; VAR; VaR; GARCH(1,1).

Moderation in Marketinganwendungen von Partial Least Squares Strukturgleichungsmodellierungen (PLS-SEM)

Jonas Spengler, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (Masterarbeit)

Junior Management Science 7(4), 2022, 899-931

Die vorliegende Arbeit untersucht den Umgang der aktuellen Marketing-Forschung mit einfachen Moderationsanalysen in Marketinganwendungen von Partial Least Squares Strukturgleichungsmodellierungen (PLS-SEM). Dabei stellen u.a. verschiedene Ansätze zur Generierung des Interaktionsterms und die Datenbehandlung vor der Analyse Forscher vor Herausforderungen. Das Ziel dieser Arbeit ist es deshalb, durch ein Review 33 einschlägiger empirischer Artikel aus dem PLS-SEM-Kontext die häufigsten Fehlerquellen zu beleuchten und Empfehlungen für die Forschung abzuleiten. Mithilfe eines Frameworks zur Generierung des Interaktionsterms konnte gezeigt werden, dass etwa 70% der analysierten Untersuchungen einen suboptimalen Ansatz verwenden. Weiterhin ist der Produkt-Indikator-Ansatz der am häufigsten genutzte, aber nur in Ausnahmefällen optimale Ansatz. Hinzu kommen die allgemein seltene Angabe des verwendeten Ansatzes, der Effektgrößen von Moderationseffekten und Unsicherheiten bei der Interpretation der Effekte bei Moderationsanalysen. Dies bestätigt die Dringlichkeit des Bedarfs nach einer Aufklärung von Forschern, damit häufige Fehler, welche die Ergebnisse von Moderationsanalysen verzerren oder inhaltlich falsch werden lassen, in Zukunft minimiert werden.

Keywords: Moderationsanalyse; Interaktionseffekt; Moderator; PLS-SEM; Partial Least Squares Strukturgleichungsmodellierung.

Die normalisierende Macht der Digitalisierung in der Arbeitswelt – Eine Analyse nach Michel Foucaults Machttheorie

Sebestyén András Huszár, Freie Universität Berlin (Bachelorarbeit)
Junior Management Science 7(4), 2022, 932-944

Digitalisierung – eine Kraft, die die ganze Welt und im Besonderen die Arbeitswelt umformt. Digitalisierung bringt neue Regeln, kreiert neue Bedingungen und schafft neue Standards. Sie hat eine starke normalisierende Wirkung. Normalisierung ist eine vorherrschende Form von Macht, wie Michel Foucault es in seiner Arbeit Überwachen und Strafen beschreibt. Foucaults Machttheorie bietet eine Perspektive, die besonders geeignet ist, die Prozesse von Digitalisierung zu verstehen. Ziel dieser Arbeit ist, die bedeutsamsten Auswirkungen der normalisierenden Macht der Digitalisierung in der Arbeitswelt zu thematisieren. Um dieses Ziel zu erreichen, wird eine tiefgreifende qualitative Inhaltsanalyse durchgeführt, indem Artikel von den Zeitschriften Die Zeit und Der Spiegel mit Hilfe der Methode Konzeptcodierung analysiert werden. Das Ergebnis der Arbeit ist ein umfassendes Kategoriensystem, welches das komplexe Phänomen beschreibt, inwiefern Digitalisierung die Arbeitswelt normalisiert. Digitalisierung wandelt die lokale Reichweite der Arbeitswelt ins Globale um (Globaler Charakter), flexibilisiert die Arbeitsbedingungen (Flexibilität) und leitet ein neues Niveau von Vernetzung und Überwachung ein (Transparenz und Kontrolle). Die Arbeit beschreibt die Hauptkomponenten dieser drei Kategorien im Detail. Die Ergebnisse der Arbeit zeigen, dass Digitalisierung die Arbeitswelt durch Normalisierung fundamental verändert und Arbeitnehmer neuartigen Herausforderungen und Angeboten begegnen.

Keywords: Digitalisierung; Foucault; normalisierende Macht; Arbeitnehmer.

The Idiosyncratic Volatility Puzzle – Anomaly or Data Mining

Leon Kowalke, Leibniz-Universität Hannover (Masterarbeit)
Junior Management Science 7(4), 2022, 945-985

In this study, I investigate the robustness of the idiosyncratic volatility puzzle to the configuration of the research design. Using the regression- as well as the portfolio-based concept, I start with the replication of the idiosyncratic volatility puzzle approving the findings of Ang et al. (2006). However, when idiosyncratic volatility is estimated from monthly data and a time window spanning 1 or 5 years, the puzzle vanishes, regardless of the research method employed. Similar result hold if only stocks with a market capitalization above the cross-sectional median or those with a price higher than 10$ are used. Independent of the weighting scheme, the puzzle is also absent in the regression-based context when the risk premia are estimated by generalized least squares weighting returns by the inverse of their variance estimates. The same finding is derived in the portfolio-based context by extending the holding period to 12 months or controlling for the past month maximum daily return.

Keywords: Idiosyncratic Volatility; Cross-section of stock returns; Predictability; Risk Premium; Robustness.

One User – Two Viewpoints? An Examination of Information Privacy Concerns from the Employee and Consumer Perspective

Marco Wall, Ludwig-Maximilians-Universität München (Bachelorarbeit)
Junior Management Science 7(4), 2022, 986-1000

This study aims to answer two questions about the investigation of privacy concerns in the use of video call applications: Firstly, it aims to find out how privacy concerns of users of these technologies differ in the work context from the private context. Secondly, this paper wants to discover the underlying cause for these differing concerns. To answer these questions, focus group interviews were conducted with users who use video call applications in both the business and personal contexts. The results of the qualitative research were presented visually using a thematic map. Users expressed great privacy concerns regarding the control of sensitive data. In addition, work behaviour and employment relationships are becoming more transparent, which raises more concerns. Employees in particular try to protect private, confidential data at work. This paper presents one of the first exploratory findings in the field of privacy research in the workplace.

Keywords: Information privacy; privacy concerns; online privacy; video call applications; workplace privacy.

Digitalisierung in der Finanzberichterstattung – Folgen und Konsequenzen für den Einsatz des neuen Mediums

Milan Schulze, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (Masterarbeit)
Junior Management Science 7(4), 2022, 1001-1031

Veränderungen und technologische Entwicklungen in der Wirtschaft und Gesellschaft sind Auswirkungen der zunehmenden Digitalisierung. Neue Medien und Technologien innerhalb digitaler Geschäftsmodelle gewinnen an Bedeutung. Die Folgen und Konsequenzen aus dem Einsatz stellen Chancen, Herausforderungen und Risiken für die digitale Transformation von Unternehmen dar. Die Umwandlung von analogen Informationen in ein digitales Format, bzw. die Digitalisierung in der Finanzberichterstattung erreicht als neues Medium ein weiteres Level der Wirksamkeit. Sowohl der Umfang von veröffentlichten Informationen als auch die zeitnahe Verfügbarkeit von Geschäftsdaten nehmen nicht zuletzt aufgrund steigender Anforderungen weiter zu. Dies birgt insbesondere Herausforderungen und Risiken im Hinblick auf die Auswertbarkeit dieser Informationen. Der Wandel zur digitalisierten Berichterstattung durch den Einsatz des neuen Mediums muss dabei als Veränderungsmanagement verstanden werden, indem traditionelles betriebswirtschaftliches Denken und Handeln digital ausgerichtet und Anpassungsfähigkeit und konsequente Lernbereitschaft in einem zeitgemäßen Rollenverständnis etabliert wird.

Keywords: Digitalisierung; Berichterstattung; ESEF; XBRL.

Die Organisation der Produktionsarbeit der Zukunft – Anforderungen und technische Lösungsansätze

Jan Felix Csavajda, Universität Stuttgart (Bachelorarbeit)
Junior Management Science 7(4), 2022, 1032-1097

Mit Blick auf die industrielle Produktion der Zukunft und Industrie 4.0 steht vermehrt die Technologie im Fokus, Organisation und die Rolle des Menschen hingegen weniger. Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, organisationale Anforderungen und Kennzahlen der zukünftigen Produktion zu bestimmen. Anhand einer quantitativen Empirie erfolgt eine Relevanzbewertung aus Praxissicht. Ergänzend zeigt ein Technologielösungsatlas die beispielhafte praktische Umsetzung der organisationalen Anforderungen auf. Als Ergebnis wird eine idealtypische arbeitsorganisatorische Ablauforganisation der zukünftigen Produktion vorgestellt. Eine zentrale Erkenntnis ist, dass die Teilbereiche Organisation und Mensch im Zusammenhang mit Industrie 4.0 bisher unzureichend betrachtet werden. Moderne Arbeits- und Führungskonzepte, eine konsequente Mitarbeiterqualifikation, Lean Management 4.0, eine verbesserte Abstimmung, Vernetzung und Transparenz sowie die Verwendung von Kennzahlen sind essenziell. Für die erfolgreiche Implementierung von technischen Industrie 4.0 Lösungen ist der primäre Aufbau eines organisatorischen Grundrahmens zwingend erforderlich. Diese Arbeit verdeutlicht, welche Konzepte hier zukünftig im Fokus stehen müssen, auch um die unternehmerische Wettbewerbsfähigkeit sicherzustellen.

Keywords: Industrie 4.0; Produktion; Arbeitsorganisation; Anforderungen; Kennzahlen.

Digital Innovation in Corporations: Deriving a Practical Framework for the Measurement of Success of Digital Innovation Units

Marcel Schemmel, Technische Universität München (Masterarbeit)
Junior Management Science 7(4), 2022, 1098-1132

Confronted with entirely new challenges resulting from digital technologies, established corporations increasingly set up dedicated digital innovation units (DIUs) to foster digital innovation and to explore opportunities for the digital future. Although DIUs recently face criticism with regards to their performance and impact on the core organization, literature lacks in suitable approaches to assess the success of DIUs. Therefore, we derive a practical framework for the measurement of success of DIUs in the course of this research project. We develop this framework by identifying critical success factors (CSFs) and key performance indicators (KPIs). Subsequently, we merge our results with existing literature. To determine these CSFs and KPIs, we designed an explorative, qualitative-empirical case study research approach. The research design is based on a mixed-method approach that combines semi-structured interviews as core component with a supplementary survey. Conducting nine cross-industry case studies, we identified 16 CSFs and 38 objective related KPIs. Thus, the framework derived in this thesis contributes to practice and literature by addressing the existing gap in DIU and performance measurement research.

Keywords: Digital innovation units; performance measurement; critical success factors; key performance indicators; qualitative case studies.

Die Rolle der Selbstaufwertung beim Einsatz von Statusanreizen im Vertrieb

Niclas Vogt, Ruhr-Universität Bochum (Bachelorarbeit)
Junior Management Science 7(4), 2022, 1133-1146

Ziel dieser Untersuchung ist es, die sozialpsychologische Theorie der Selbstaufwertung auf die in der Unternehmenswelt verbreitete Nutzung von Statusanreizen anzuwenden. Genauer wird sich anhand eines fiktiven Sales-Teams die potenzielle Wirkung der Selbstaufwertung angeschaut, die durch die Vergabe von Statusanreizen ausgelöst wird. Spezieller Fokus wird auf die resultierende Motivationswirkung gelegt. Die Untersuchung hat gezeigt, dass Statusveränderungen durch Statusanreize (Statusmanipulation) eine sehr starke Wirkung auf die Motivationsleistung von Mitarbeitern haben, weil die Selbstaufwertung beeinflusst wird. Die primäre Erkenntnis war, dass diese Statusveränderungen von Personen innerhalb eines Teams ambivalente Effekte auf die Gesamtmotivationsleistung haben können, unter anderem, da in Teamdynamiken eine Statuserhöhung einzelner Mitglieder mit der relativen Verringerung des Status der anderen Mitglieder einhergeht. Neben anderen Effekten ändert dies die Struktur der sozialen Vergleiche (Selbstaufwertungstheorie) innerhalb des Sales-Teams, die starke Motivationswirkungen besitzen.

Keywords: Selbstaufwertung; Statusanreize; Vertrieb; Motivation.

Bilanzierung von Spielerwerten im deutschen Profi-Fußball – Eine kritische Analyse der handelsrechtlichen Vorschriften

Malte Ludwigs, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (Bachelorarbeit)
Junior Management Science 7(4), 2022, 1147-1163

Steigende Ablösesummen im professionellen Fußball sorgen für eine zunehmende Einflussnahme von Spielertransfers auf das Bilanzbild der Vereine. Eine sachgerechte Bilanzierung und Bewertung von Spielervermögen, birgt aber im Rahmen der Rechnungslegung einige Unklarheiten und Probleme. Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die bilanzielle Behandlung eines Spielertransfers nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches zu veranschaulichen. Des Weiteren wird betrachtet, inwieweit die Bilanzierungspraxis im Fußball die grundsätzlichen Zwecke der Rechnungslegung erfüllt. Zu Beginn erfolgt eine Darstellung des rechtlichen Ordnungsrahmens von Spielertransfers. Anschließend werden die Vorschriften für den Ansatz und die Bewertung von Spielervermögen näher erläutert, um abschließend aufzuzeigen, welche Problemstellungen sich aus der aktuellen Bilanzierungspraxis ergeben. Die Ergebnisse zeigen, dass Vereine neben den allgemeinen Vorschriften des HGB zusätzliche fußballspezifische Posten zu berücksichtigen haben. Dieses führt zu einem umfassenden Regelungskonstrukt, dass den Vereinen dennoch einen bilanzpolitischen Spielraum überlässt. Die Bilanzposition Spielervermögen hat somit nur eine eingeschränkte Aussagekraft hinsichtlich der tatsächlichen wirtschaftlichen Verhältnisse im Verein.

Keywords: Bilanzierung; Fußball; Spielerwerte; Spielertransfers.

Innovation Performance in Healthcare M&A: An Empirical Analysis

Philipp S.R. Voss, Technische Universität Berlin (Masterarbeit)
Junior Management Science 7(4), 2022, 1164-1192

The relationship between mergers and acquisitions (M&A) and innovation in the healthcare sector (pharmaceuticals, biotechnology, medical devices, and life sciences) is investigated using a new self-generated dataset of 41 firms. Patents are used as proxy for innovation performance of acquiring firms. This work can also be seen as an extended replication study of Ahuja and Katila (2001) and Cloodt et al. (2006). The extension comprises of newly added variables relatedness of acquirer knowledge and acquisition experience. The findings are consistent with previous research. Non-technological M&A appear to have a negative impact on the acquiring firm’s innovation performance. The absolute size of acquired knowledge has a small positive effect. The relative size of acquired knowledge has a negative effect on the acquiring firm’s innovation performance. The relatedness of the target knowledge base has a curvilinear impact on innovative performance. The relatedness of acquirer knowledge has a negative effect on innovation performance. Finally, the effect of previous acquisition experience is ambiguous. The findings of this study indicate that the firms’ innovation performance can benefit from M&A by carefully selecting targets that provide the appropriate amount of “innovative” input.

Keywords: Mergers & Acquisitions; Innovation; Innovation Performance; Patents; Knowledge based view.