Junior Management Science, Volume 3, Issue 3, September 2018, 55-73

Besteuerung unternehmensverbundener Stiftungen

Iris Krampe, Westfälische Hochschule Gelsenkirchen (Bachelorarbeit)

Abstract
4,3 Mrd. Euro jährliche Stiftungsausgaben für Satzungszwecke. Das entspricht der Höhe des Risikokapitals, das 2017 in Start-Ups in Deutschland investiert wurde.“, tituliert der Bundesverband deutscher Stiftungen. Das zeigt die eindrucksvolle Dimension der Stiftungslandschaft in Deutschland. Die Motivation zur Gründung einer Stiftung kann vielfältige Facetten haben. Meist ist nicht eine einzelne Zielsetzung ausschlaggebend eine Stiftung ins Leben zu rufen. Unternehmensverbundene Stiftungen zeichnen sich dadurch aus, dass ein (enger) Bezug zu einem Unternehmen besteht. So haben einige Unternehmer durch eine Stiftung die Möglichkeit geschaffen, ihr Lebenswerk auf Dauer zu erhalten. Zu den wohl bekanntesten unternehmensverbundenen Stiftungen zählen beispielsweise die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, die Fritz Thyssen Stiftung oder die Robert Bosch Stiftung. Bei Gründung einer rechtsfähigen Stiftung ergeben sich für den Stifter Gestaltungsspielräume beim Stiftungszweck, Stiftungsvermögen und bei der Stiftungsorganisation. Das Hauptaugenmerk dieser Arbeit liegt in der Analyse der Besteuerung der Stiftungen. Es wird dargelegt, inwiefern die Stiftung bei Errichtung, während des Bestehens und bei Auflösung besteuert wird. Zudem liegt der Fokus dieser Arbeit auf den möglichen Steuerbegünstigungen und den notwendigen Voraussetzungen hierfür, da 95 % aller Stiftungen gemeinnützige Zwecke verfolgen. Zuletzt kommt als besondere Gestaltungsform für Unternehmer die Kombination einer privatnützigen Familienstiftung mit einer gemeinnützigen Stiftung zur sogenannten Doppelstiftung in Betracht.

Keywords: Unternehmensstiftung, Unternehmensnachfolge, Gemeinnützigkeit, Steuerbegünstigungen