Zur effizienten Steuerung des Unternehmens ist die Unternehmensführung auf wahrheitsgemäße Informationen ihrer Manager angewiesen. Anders als in der klassischen Prinzipal-Agenten-Theorie, in der Manager rein eigennutzorientierte Individuen darstellen, hat die verhaltenswissenschaftliche Forschung gezeigt, dass Ehrlichkeitspräferenzen in den Entscheidungen von Managern eine Rolle spielen. Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, zu untersuchen, wie die Unternehmensführung durch eine geschickte Ausgestaltung von Steuerungsinstrumenten zu einer wahrheitsgemäßen Berichterstattung beitragen kann. Den Rahmen für die Untersuchung bietet das object-of-control-Framework von Merchant/Van der Stede (2017). Literaturbasiert werden formelle und informelle Steuerungsinstrumente auf deren Potential hin untersucht, eine wahrheitsgemäße Berichterstattung im Sinne des Unternehmens herbeizuführen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Unternehmenssteuerung durch eine geschickte Ausgestaltung der Steuerungsinstrumente von den Ehrlichkeitspräferenzen der Manager profitieren und zu einer wahrheitsgemäßen Berichterstattung beitragen kann. Die Unternehmensführung sollte darauf achten sich selbst fair gegenüber Managern zu verhalten und insbesondere Maßnahmen umsetzen, die soziale Normen zur Ehrlichkeit im Unternehmen verbessern und dadurch einen Mutual-Monitoring-Effekt bewirken. Da Steuerungsinstrumente bei einer mangelhaften Ausgestaltung auch einen negativen Einfluss auf die wahrheitsgemäße Berichterstattung nehmen können, sollten Unternehmen auf eine ganzheitliche Ausgestaltung ihres Management Control Systems achten.