Kritische Analyse der umsatzsteuerlichen Behandlung von Gutscheinen seit dem Jahressteuergesetz 2018

Carina Menhofer, Hochschule für angewandte Wissenschaften Augsburg (Masterarbeit)
Junior Management Science 8(1), 2023, 188-218

Gutscheine werden in zahlreichen Branchen mannigfach verwendet und sind neben der klassischen Zielgruppe Endverbraucher inzwischen innerhalb der gesamten Leistungskette zu beobachten. Die Ausgabe von Gutscheinen ermöglicht den Unternehmen liquide Mittel zu generieren, ohne eine sofortige Gegenleistung erbringen zu müssen, sodass ihnen in der Wirtschaft eine große Bedeutung zugekommen ist. Die umsatzsteuerliche Behandlung von Gutscheinen war in der Vergangenheit, aufgrund fehlender Harmonisierung geprägt von Rechtsunsicherheiten. Mit der sogenannten Gutschein-Richtlinie sollte die umsatzsteuerliche Behandlung von Gutscheinen innerhalb der EU-Mitgliedstaaten vereinheitlicht werden. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die Umsetzung der Gutschein-Richtlinie in nationales Recht mit Jahressteuergesetz 2018 sowie dem entsprechenden BMF-Schreiben auf seine Anwendung in der Praxis zu analysieren. Dabei wird die wissenschaftliche Literatur, Rechtsprechung, Gesetzgebung und Verwaltungsvorschriften zur umsatzsteuerlichen Behandlung von Gutscheinen herangezogen. Die Arbeit gibt einen Überblick über die steuerliche Behandlung und zeigt sowohl Problemfelder als auch Gestaltungsmöglichkeiten auf. Hierbei wird auch auf die temporäre Umsatzsteuersenkung im Zusammenhang mit der Corona Krise und deren Auswirkungen eingegangen. Die Ergebnisse zeigen, dass eine unionsübergreifende Regelung zur umsatzsteuerlichen Würdigung von Gutscheinen grundsätzlich positiv zu werten ist. Jedoch bleiben in Bezug auf die Klassifizierung der Gutscheine als auch der Würdigung weiterhin zahlreiche Rechtsunsicherheiten bestehen.

Keywords: Umsatzsteuer; Einzweckgutschein; Mehrzweckgutschein; Gutschein-Richtlinie.

DOI: https://doi.org/10.5282/jums/v8i1pp188-218