JUMS trifft … Daniel Dyck
JUMS veröffentlicht nicht nur – wir recherchieren auch.
Regelmäßig treffen wir unsere JUMS-Autor:innen, aber auch Professor:innen und Wissenschaftler:innen, unterhalten uns über deren Abschlussarbeiten und bitten diese um wichtige Tipps zum Schreiben von Abschlussarbeiten.
Heute haben wir uns mit Daniel Dyck von der Universität Bielefeld getroffen, dessen Masterarbeit „Der Einfluss der Besteuerung auf Managementanreize und die Nutzung von Bonusbanken“ in der 18. Ausgabe von JUMS veröffentlicht wurde.
Steckbrief: Daniel Dyck
Titel der Arbeit:
Der Einfluss der Besteuerung auf Managementanreize und die Nutzung von Bonusbanken
Art der Arbeit, Hochschule:
Masterarbeit, Universität Bielefeld
Aktuelle Tätigkeiten:
Wissenschaftlicher Mitarbeiter (Universität Paderborn)
JUMS- Ausgabe:
Junior Management Science 6(1), 2021, S. 100-148
Artikel-Seite:
Interview
JUMS: Lieber Daniel, in Deiner Masterarbeit beschäftigst Du Dich mit Managementanreizsystemen, insbesondere mit Bonusbanken. Kannst Du unseren Leser:innen kurz und knapp zusammenfassen, was Bonusbanken genau sind?
Daniel Dyck: Die Bonusbank ist ein Vergütungssystem, welches Manager nicht nur an Unternehmensgewinnen, sondern auch an Unternehmensverlusten beteiligen soll. Dies wird typischerweise dadurch erreicht, dass Manager verdiente Boni eines Jahres nicht direkt in demselben Jahr ausgezahlt bekommen, sondern nur, wenn sie auch in zukünftigen Jahren erfolgreich sind.
JUMS: Aus welchen Gründen wurden steuerliche Regelungen in Kombination mit der Entstehung von Bonusbanken in der bisherigen Forschung vernachlässigt?
Daniel Dyck: Zum einen liegt dies daran, dass Bonusbanken erst nach der Finanzkrise ab 2007, insbesondere als Konsequenz von zum Teil fehlgeleiteten Managementanreizen, populär geworden sind. Zum anderen erfolgt die Untersuchung von Steuern oftmals nachgelagert, so auch bei den steuerlichen Wirkungen auf Managementanreize.
JUMS: Die Erarbeitung und Darstellung eines mehrperiodischen Grundmodells bildet das Herzstück deiner Masterarbeit. Was war die größte Herausforderung bei der Erstellung des Modells?
Daniel Dyck: Einen guten Kompromiss zwischen einer präzisen Integration steuerlicher Regelungen und der Komplexität des Modells zu finden.
JUMS: Variable Vergütungssysteme sind fester Bestandteil vielfältiger Diskussionen in Unternehmen. Moderne Start-Ups, wie z.B. der Kondomhersteller „Einhorn“, punkten bei ihren Arbeitnehmer:innen mit hundertprozentiger Transparenz bei allen Löhnen. Boni gibt es nicht. Nicht mal für den Geschäftsführer. Hältst Du ein solches System weit abseits von Bonusbanken und Managementanreizsysteme für zukunftsfähig?
Daniel Dyck: Wie so oft gibt es hier keine pauschale Antwort. Sicher ist es in jungen Unternehmen einfacher, einen derart transparenten Weg zu gehen. Ich sehe allerdings nicht, wie eine vollständige Transparenz in großen Unternehmen auf Dauer funktionieren kann, ohne eine ewige Neiddebatte auszulösen. Der Wettbewerb um qualifizierte Führungskräfte ist groß und führt zwangsläufig zu hohen Löhnen und Boni; ob dies im Einzelfall angemessen ist, sei dahingestellt. Ich bin der Meinung, dass es ein optimales Niveau von Transparenz gibt, welches jedoch zwischen 0% und 100% liegt.
JUMS: Wie kam es dazu, dass Du Deine Abschlussarbeit bei JUMS eingereicht hast?
Daniel Dyck: Ich bin über meine jetzige wissenschaftliche Tätigkeit an der Universität auf JUMS aufmerksam geworden. Da ich viel Zeit und Energie in die Arbeit gesteckt habe, wollte ich diese auch mit der wissenschaftlichen Community teilen.
JUMS: Welche Tipps kannst Du unseren Leser*innen mitgeben, die das
Schreiben ihrer Abschlussarbeiten noch vor sich haben?
Daniel Dyck: Fleißig sein, sich zur Arbeit mit Anderen austauschen, und, auch wenn es mal stressig wird, zuversichtlich bleiben.
JUMS: Zum Abschluss des Gesprächs gibt es bei uns immer einen
kleinen Ergänzungssatz, den wir Dich bitten würden, zu vervollständigen: “Eine Abschlussarbeit zu schreiben, bedeutete für mich…”
Daniel Dyck: … harte Arbeit mit einer langen Zeit der Ungewissheit, die sich aber am Ende lohnt.