JUMS trifft … Marius Mayer
JUMS veröffentlicht nicht nur – wir recherchieren auch.
Regelmäßig treffen wir unsere JUMS-Autoren, aber auch Professoren und Wissenschaftler, und unterhalten uns über deren Abschlussarbeiten und bitten diese um wichtige Tipps zum Schreiben von Abschlussarbeiten.
Heute haben wir uns dazu mit Marius Mayer, Master-Absolvent der Goethe Universität Frankfurt, getroffen, dessen Masterarbeit „Cryptocurrencies as an Alternative Asset Class” in der 9. Ausgabe von JUMS veröffentlicht wurde.
Steckbrief: Marius Mayer
Titel der Arbeit:
Cryptocurrencies as an Alternative Asset Class.
Art der Arbeit, Hochschule:
Masterarbeit, Goethe Universität Frankfurt
Aktuelle Tätigkeiten:
Consultant bei Ebner Stolz Management Consultants
JUMS-Ausgabe:
Junior Management Science 3(4), 2018, 1-29
Artikel-Seite:
Interview
JUMS: Lieber Marius, Kryptowährungen, wie Bitcoin, haben in den letzten drei Jahren eine große Aufmerksamkeit erfahren. Zwischenzeitlich gab es einen regelrechten Hype, in Bitcoins zu investieren. Nachdem der Kurs abgestürzt ist, wurde auch viel Kritik geäußert. Wie bist Du zum Thema deiner Abschlussarbeit gekommen?
Marius Mayer: Ich beschäftige mich schon seit einiger Zeit mit Kryptowährungen und hatte bereits vor Beginn meiner Arbeit erste Auswertungen darüber gemacht. Ein Kommilitone hatte mich dann eher beiläufig darauf gebracht, meine Masterarbeit über Kryptowährungen zu schreiben – woraufhin wir das potenzielle Thema diskutierten und ich dieses schlussendlich auch einreichte.
JUMS: In deiner Arbeit betrachtest Du die finanzielle Performance von Kryptowährungen als Anlagemöglichkeit. Obwohl das auch einige Forscher zuvor betrachtet haben – wieso der erneute Aufschlag?
Marius Mayer: Der Markt für Kryptowährungen ist sehr dynamisch. Alleine in den letzten 24 Monaten ist der Preis für Bitcoin von ca. 1.000 Dollar auf fast 20.000 Dollar gestiegen und nun bereits wieder auf unter 4.000 Dollar gefallen. Darüber hinaus gibt es viele der von mir untersuchten Währungen erst seit wenigen Jahren, wodurch ich auf deutlich mehr Daten Zugriff hatte als vorherige Forscher. Deshalb habe ich untersucht, welche Forschungsergebnisse noch bestehen, beziehungsweise welche neuen Erkenntnisse ich gewinnen kann.
JUMS: Deine Arbeit basiert auf der empirischen Auswertung von Daten und du konstruierst komplexere empirische Portfolio-Modelle. Einige Studenten haben Berührungsängste vor statistischen Auswertungen in ihren Abschlussarbeiten. Wie konntest Du dir das notwendige Wissen darüber aneignen? Und wie bist du an die notwendigen Daten für deine Modelle gelangt?
Marius Mayer: Die meisten Methoden habe ich während des Studiums kennengelernt. Durch andere Paper und auch durch das Nutzen von Stata bin ich zudem auf Auswertungen gestoßen, die ich davor noch nicht wirklich kannte. Ich habe mir dann in Büchern oder durch Onlinerecherchen das notwendige Wissen angeeignet – aber auch Recherche auf YouTube hat mir immer wieder sehr geholfen, komplexe Modelle korrekt anzuwenden.Daten zu Kryptowährungen habe ich vor allem von einer Plattform entnommen, auf der historische Kursverläufe von einer Vielzahl von Kryptowährungen verfügbar sind. Meine restlichen Daten habe ich über ein Bloomberg Terminal der Goethe-Universität gesammelt.
JUMS: Was würdest Du anderen Studenten im Vorfeld ihrer Bachelor- bzw. Masterarbeit empfehlen? Worauf müssen sie achten und was waren für dich Herausforderungen?
Marius Mayer: Ich würde jedem Studenten empfehlen, ein Thema zu wählen, für das er oder sie sich auch persönlich begeistern kann. Was mir außerdem sehr geholfen hat, war ein grober „Fahrplan“, in dem ich mir verschiedene Ziele beziehungsweise zu erreichende Meilensteine zu bestimmten Zeitpunkten vorgenommen habe.Meine größten Herausforderungen waren die konsistente Aufbereitung der Daten sowie die korrekte Wahl und Anwendung von statistischen Modellen. Ebenfalls nicht zu unterschätzen war darüber hinaus das Schreiben der Arbeit in LaTeX, da ich das Programm vor Beginn der Masterarbeit noch nie verwendet hatte.
JUMS: Du hast dich nach Beendigung deines Master-Studiums für einen Schritt in die Wirtschaft entschieden und arbeitest bei einer Unternehmensberatung. War die Wissenschaft keine Option?
Marius Mayer: Die Wissenschaft war zum damaligen Zeitpunkt keine Option. Ich habe den Einstieg in die Wirtschaft bewusst gewählt, jedoch immer mit der Option, in der Zukunft möglicherweise wieder zurück an eine Universität zu gehen. Insbesondere eine Promotion kann ich mir in der Zukunft sehr gut vorstellen.
JUMS: Zum Abschluss des Gesprächs gibt es bei uns immer einen kleinen Ergänzungssatz, den wir dich bitten würden, nun zu vervollständigen: “Eine Abschlussarbeit zu schreiben, bedeutete für mich…”
Marius Mayer: …ein komplexes Thema zu untersuchen, um dadurch nützliche Erkenntnisse zu gewinnen.
JUMS: Vielen Dank, lieber Marius, für die interessanten Einblicke, wie Du zum Thema und der Entwicklung deiner Forschungsfrage gekommen bist. Wir würden dir für deine weitere Zukunft viel Erfolg!