JUMS trifft … Christiane Czech
JUMS veröffentlicht nicht nur – wir recherchieren auch.
Regelmäßig treffen wir unsere JUMS-Autoren, aber auch Professoren und Wissenschaftler, und unterhalten uns über deren Abschlussarbeiten und bitten diese um wichtige Tipps zum Schreiben von Abschlussarbeiten.
Heute haben wir uns dazu mit Christiane Czech, Bachelor-Absolventin des Karlsruher Instituts für Technologie getroffen, deren Bachelorarbeit „Living is easy with eyes closed – Strategische Unwissenheit und eigennütziges Verhalten“ in der 10. Ausgabe von JUMS veröffentlicht wurde
Steckbrief: Christiane Czech
Titel der Arbeit:
Living is easy with eyes closed – Strategische Unwissenheit und eigennütziges Verhalten
Art der Arbeit, Hochschule:
Bachelorarbeit, Karlsruher Institut für Technologie
Aktuelle Tätigkeiten:
angehende Masterstudentin
JUMS-Ausgabe:
Junior Management Science 4 (1), 2019, 101-122
Artikel-Seite:
Interview
JUMS: Liebe Christiane, in deiner Abschlussarbeit beschäftigst Du dich mit der Frage, ob man gezielt Informationen vermeidet, die eine Handlungsentscheidung beeinflussen. Was bedeutet in diesem Zusammenhang strategische Unwissenheit?
Christiane Czech: Strategische Unwissenheit bedeutet in diesem Zusammenhang ganz bewusst das Erhalten von Informationen zu umgehen, die nachfolgende Handlungsentscheidung beeinflussen könnten.
JUMS: Wie bist Du zu dem Thema deiner Abschlussarbeit gekommen, zu untersuchen, wie die Ignoranz von Entscheidungsträgern im Unternehmen wirkt?
Christiane Czech: Das Thema war vom Institut ausgeschrieben und ist mir direkt ins Auge gesprungen.
JUMS: Du beschreibst in deiner Arbeit den sogenannten moral wiggle-room, also einen moralischen Spielraum. Was genau hat es damit auf sich?
Christiane Czech: Der moral wiggle-room beschreibt eine Art „Grauzone“, also eine von außen nicht einsehbare Situation, in welcher der Entscheider von anderen Teilnehmern unbeobachtet ist.
JUMS: Welche persönlichen Rückschlüsse hast Du aus den Erkenntnissen deiner Abschlussarbeit gezogen? Hat sich nach der Fertigstellung deiner Bachelorarbeit dein persönlicher Umgang mit Informationen geändert?
Christiane Czech: Die Beschäftigung mit dem Thema hat mich besonders für den Umgang mit Informationen sensibilisiert. Man ertappt sich selbst und andere, wie man in den unterschiedlichsten Situationen manchmal bewusst, aber auch unbewusst den Moment verstreichen lässt, an dem man Informationen hätte einholen, einen anderen Standpunkt hätte erfahren oder man eine logische Schlussfolgerung aus einer Konstellation hätte ziehen können.
JUMS: Was würdest Du anderen Studenten im Vorfeld ihrer Bachelor- bzw. Masterarbeit
empfehlen? Worauf müssen sie achten und was waren für dich Herausforderungen?
Christiane Czech: Nehmt Euch auf jeden Fall ein Thema, für das Ihr brennt. Nichts ist schlimmer als an einer vermeintlich einfachen Fragestellung zu sitzen, für die Ihr euch aber eigentlich gar nicht interessiert. Eine ständige Herausforderung war es, sich nicht im Schreibfluss unterbrechen zu lassen, ohne dabei das Zitieren zu vergessen.
JUMS: Wie geht es für dich nach dem Bachelorstudium weiter? Ist die Wissenschaft eine Option?
Christiane Czech: Für mich geht es weiter mit dem Master, ob ich danach direkt anfange zu Arbeiten oder mich doch für eine Promotion entscheide, weiß ich noch nicht.
JUMS: Wieso bist Du auf die Idee gekommen, deine Abschlussarbeit bei JUMS einzureichen?
Christiane Czech: Es wurde mir auf Facebook vorgeschlagen und ich dachte mir, „Ach probierst du mal dein Glück“.
JUMS: Zum Abschluss des Gesprächs gibt es bei uns immer einen kleinen Ergänzungssatz, den wir dich bitten würden, zu vervollständigen: “Eine Abschlussarbeit zu schreiben, bedeutete für mich…”
Christiane Czech: …eigenen Gedankengängen Gewicht zu verleihen, ohne dabei die Objektivität zu verlieren.
JUMS: Vielen Dank, liebe Christiane, für die interessanten Einblicke in deine Arbeit und welche Tipps du unseren Leserinnen und Lesern geben kannst. Wir wünschen dir für deine weitere Zukunft viel Erfolg!